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Unternehmen gründen Verein zur Renaturierung der Alz

Burgkirchen, 12.06.2015 – Acht Unternehmen aus dem Bayerischen Chemiedreieck haben sich zum Verein „Naturnahe Alz“ zusammengeschlossen. Ziel der neu gegründeten Umwelt-Initiative ist es, den Bayerischen Staat bei der Renaturierung der Alz zu unterstützen und das Ökosystem nachhaltig zu stärken.

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Ein mit dem Logo des neuen Vereins gravierter Stein aus der Alz dient als Symbol für die Verantwortung, die sie mit dem Verein übernehmen wollen: Vordere Reihe v.l.n.r.: Dr. Stephan Trautschold (Standortleiter Clariant), Burkhard Anders (Geschäftsführer Dyneon), Dr. Bernhard Langhammer (Geschäftsleiter InfraServ Gendorf), Dr. Dieter Gilles (Werkleiter Wacker); Hintere Reihe v.l.n.r.: Dr. Erich Gatter (Standortleiter Global Amines), Dr. Oliver Mieden (Leiter Environmental Affairs & Communication Vinnolit), Dr. Steffen Glöckl (Betriebsingenieur Archroma). Nicht im Bild: Der Unternehmensvertreter von Hamburger Rieger.

Seit der Regulierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat die Alz starke Veränderungen erfahren: Begradigungen, Dämme für den Hochwasserschutz, Trockenlegungen von Auen und industrielle Nutzung – die menschlichen Eingriffe haben dem Fluss viel von seiner Ursprünglichkeit und natürlichen Qualität genommen. Das vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein mit Blick auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erarbeitete Konzept zur Förderung der Alz sieht daher zahlreiche Maßnahmen zur Renaturierung des Flusses vor. Jetzt kann das Wasserwirtschaftsamt bei dieser Aufgabe auf einen neuen Partner zählen: Die acht Unternehmen Archroma Germany GmbH, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Dyneon GmbH (3M), Global Amines Germany GmbH, Hamburger Rieger GmbH & Co. KG, InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG, Vinnolit GmbH & Co. KG und Wacker Chemie AG haben sich zur Initiative „Naturnahe Alz“ zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für die nachhaltige Renaturierung der Alz einzusetzen. In enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein will der Verein entsprechende Maßnahmen im Abschnitt von Trostberg bis zur Mündung in den Inn finanzieren.

 

Alz zwischen Naturparadies und menschlicher Nutzung

„Wir können zwar als Nutznießer der Alz den Fluss nicht völlig unberührt lassen. Denn Gemeinden wie Unternehmen sind auf sein Wasser angewiesen. Aber wir können verantwortungsvoll mit der Alz umgehen und alte Wunden heilen“, erklärt Dr. Bernhard Langhammer über die Motivation zur Gründung des Vereins. Zu den Maßnahmen der Renaturierung sollen unter anderem der Rückbau von Uferverbauungen, die Ausbildung von Altarmen sowie die Herstellung von Strukturen im Gewässerbett zählen. Das Know-how und die Expertise über die richtigen Maßnahmen erhält der Verein von einem Beirat, dem das Bayerische Umweltministerium, das Wasserwirtschaftsamt Traunstein und der Bund Naturschutz angehören. Walter Raith, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein begrüßt die Initiative mit Blick auf die Bedeutung des Lebensraums rund um die Gewässer: „Bei  unseren Renaturierungsprojekten gibt es immer wieder auch finanzielle Hürden, die wir überwinden müssen. Umso mehr freuen wir uns, dass die heimische Industrie auch hier eine Verantwortung übernimmt und unsere Maßnahmen durch einen Verein tatkräftig unterstützt.“

 

Nach der Wasserrahmenrichtlinie werden Gewässer flussgebietsbezogen, also von der Quelle bis zur Mündung betrachtet. Außerdem werden Gewässer und Flüsse nicht nur nach ihrer Wasserqualität beurteilt. Seit der Einführung der Richtlinie werden verstärkt auch Tiere und Pflanzen im Gewässer sowie die Gewässerstrukturen untersucht, die möglichst naturnah zu erhalten und zu entwickeln sind. Eine wichtige Voraussetzung für die Renaturierung der Alz sind ausreichend verfügbare Flächen. Auch hier kann der neue Verein helfen, eine finanzielle Basis zu schaffen und damit die Renaturierung der Alz zu unterstützen.